"Aufschluss" - Gefängnisfotografie

Vortrag und Künstlergespräch


Dienstag, 10.07.2018, 18 Uhr
Michael Belhadi und Michel Ptasinski

Justizvollzugsanstalten treten häufig dann in Erscheinung, wenn sie jemand verlässt, und ganz besonders dann, wenn dies unerlaubterweise geschieht. In solchen Fällen ist dann vom „Ausbruch“ die Rede. Doch der Ausbruch interessiert Michael Belhadi und Michel Ptasinski nicht. Die beiden Fotografen wollten genau dorthin, wo niemand sein oder niemand bleiben will, sie interessiert vielmehr der „Aufschluss“. Ihr Bildband dokumentiert Fotografien aus zwölf deutsche Justizvollzugsanstalten – darunter auch das wohl bekannteste deutsche Gefängnis in Stuttgart-Stammheim –, die für Belhadi und Ptasinski ihre Pforten geöffnet haben. Das Eigentümliche an den Fotografien ist, dass es sich dabei nicht, wie vielleicht zu erwarten wäre, um Begegnungen mit Menschen handelt. Auf den Fotografien sind Architekturen und Gegenstände, aber keine Menschen, Umgebungen eines Häftlingslebens, aber keine Insassen zu sehen. Unwillkürlich entsteht so der Eindruck, dass es der Betrachter selbst sein könnte, dem hier die Zelle aufgeschlossen wird. Denn die Räume sind nicht nur leer, sie werden auch vorwiegend aus der Perspektive der aufgeschlossenen Tür gezeigt.

Im Rahmen der SILOGESPRÄCHE werden Belhadi und Ptasinski ihre Arbeit vorstellen und über die Eigenheiten der Gefängnisfotografie berichten.
www.belhadi.de
www.michel-ptasinski.de
Prof. Dr. Inga Lemke, Fach Kunst, Institut Kunst, Musik Textil, Universität Paderborn

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